Mittwoch, 26. September 2012

Fehler vermeiden beim Schweißen

Wenn wir ehrlich sind, dann ist Schweiße alles andere als ein leichtes Handwerk, dass man schnell erlernt. Um fehlerfrei mit einem Schweißgerät zu Schweißen bedarf es einer Menge Übung und auch der ein oder andere Tipp ist manchmal recht hilfreich. Letzteres wollen wir in diesem Beitrag für häufig auftretende Fehler geben.

Schlackeeinschlüsse

Wenn beim Schweißen Einschlüsse mit Schweißschlacker darin entstehen, hat dies meist seine Ursache darin, dass man schlicht zu schnell schweißt. Geduld ist die Mutter der Porzellankiste! Ansonsten hilft auch Stromstärke erhöhen.

Gaseinschlüsse

Gaseinschlüsse sind meist ein ziemlich sicheres Indiz dafür, dass das zu schweißende Werkstück eine unsaubere Oberfläche hat. Da hilft nur ordentlich Schrubben und Schleifen, denn Fett Rost und Beschichtungen auf der Werkstückoberfläche sind Gift beim Schweißen. Wenn alles Schrubben und Schleifen nicht hilft, dann könnte es sein, dass ein Lichtbogen gewählt wurde, der zu lang ist.

Einbrandkerbe

Eine Einbrandkerbe charakterisiert sich dadurch, dass die Schweißnaht in das Bauteil eingedrungen ist. Letztlich ist das Bauteil dann beschädigt, was natürlich ärgerlich ist. Auch hier kann die Wahl eines zu langen Lichtbogens die Ursache des Übels sein. Eventuell wird aber auch die Elektrode einfach zu steil gehalten. Maximal 80° sind sinnvoll und es gilt, dass je dünner das Material ist, die Elektrode umso flacher gehalten werden muss, damit man nicht ein schlichtes Brandloch erzeugt.

Risse im Schweißnahtübergang

Beim zusammenschweißen kommt es manchmal vor, dass Risse an der Stelle des Schweißnahtübergangs auftreten. Die Ursache kann sein, dass das Material nicht für das Schweißen geeignet ist oder und das ist zumindest ein Faktor, der sich beheben lässt, die Umgebungstemperatur ist zu niedrig, so dass sich das Material so plötzlich und ungleichmäßig ausdehnt, dass Risse entstehen.

Endkrater

Wenn man es ein wenig eilig beim Abschluss der Schweißnaht hatte, dann entstehen nicht selten sogenannte Schrumpfrisse und man hat einen Endkrater am Ende der Schweißnaht. Hier gilt wieder, dass Geduld die Mutter der Porzellankiste ist. Entfernen Sie die Schweißgerät-Elektrode nicht zu schnell.

Wurzelfehler

Wenn sich Schweißschlacke an der Wurzel der Schweißnaht bildet, dann hat man einen Wurzelfehler. Hier wurde zu viel Abstand zu einem der beiden Werkstücke gehalten.

Ich wünsche gutes Gelingen!

Mittwoch, 22. August 2012

Ein Schweißgerät bleibt ein Schweißgerät bleibt ein Schweißgerät

Man hab ich auf diesem Blog lange nichts mehr geschrieben und schon gar nichts Sinnvolles. Das Problem mit Schweißgeräten und Schweißen allgemein ist das Folgende. Grundsätzlich gibt es eine schier unendliche Anzahl an verschiedenen Schweißgeräte und Schweißverfahren, aber letztlich tun sie dennoch alle eigentlich das Gleiche. Sie schweißen irgendetwas zusammen und zwar in 99% der Fälle ein Werkstück, das aus Metall ist.

Natürlich kann man sich von diesem Prozess des Verbindens kreativ inspirieren lassen, wie ich in der Vergangenheit bereits berichtet habe, aber letztlich ist Schweißen doch ein erstaunlich unspektakulärer Prozess. Hat man sich erst einmal daran gewöhnt, dass ein fester Stoff wie Metall tatsächlich zusammengefügt werden kann und ist über die Feinheiten wie die Frage wann man besser Gleichstrom oder Wechselstrom nutzt hinweg, dann wird Schweißen zu etwas, das nicht viel mehr ist als Kaffee kochen.

Klar man kann guten Kaffe, starken Kaffee, Milchkaffee, Filterkaffee und viele andere Dinge kochen aber letztlich bleibt Kaffee doch Kaffee und der Prozess des Kochens ist irgendwie immer gleich.

Also liebe Schweißer da draußen eigentlich beneide ich euch nicht wirklich um euren schweißtreibenden Job auch wenn Ihr Dinge verbindet, die über Jahrtausende niemand zu binden vermocht und das in einer Qualität der Respekt gebührt.

Man möge es mir vergeben und mich einfach ignorieren.

Mittwoch, 2. Mai 2012

WIG-Schweißgerät oder MIG-MAG-Schweißgerät was ist besser?

WIG-Schweißgeräte und MIG-MAG-Schweißgeräte sind grundsätzlich für dieselben Werkstoffe geeignet und so steht man beim Kauf eines Schweißgerätes nicht selten vor der Frage, ob es lieber ein WIG-Schweißgerät oder ein MIG-MAG-Schweißgerät sein soll. Im Folgenden wollen wir versuchen ein wenig Licht in diese Fragestellung zu bringen.

Der erste Augenfällige Unterschied zwischen beiden Schweißgerätetypen ist der Preis. MIG-MAG-Schweißgeräte sind im Allgemeinen wesentlich günstiger als WIG-Schweißgeräte. Daher lässt sich schon festhalten, dass jene die nicht Zuviel ausgeben wollen sich eher an MIG-MAG-Schweißgeräte halten sollten.

Ein weiterer Unterschied ist, das Schweißen mit einem MIG-MAG-Schweißgerät wesentlich einfach und benutzerfreundlicher ist. Die Vorbereitung beim WIG-Schweißgerät ist aufwendiger und die Handhabung während des Schweißens komplizierter. Hier passieren gerade bei Anfängern schnell Fehler, so dass ein Amateur eher zum MIG-MAG-Schweißgerät greifen sollte.

Der Grund warum WIG-Schweißgeräte nicht nur teuer sind, sondern bei Profis auch häufiger zum Einsatz kommen als MIG-MAG-Schweißgeräte ist die Qualität der Schweißnaht. Wer das WIG-schweißen beherrscht kann mit dem WIG-Schweißgerät wesentlich feinere Schweißnähte realisieren, die nahezu keine Nachbearbeitung erfordern. Für Profis die oft Schweißen steht es also außer Frage, dass das WIG-Schweißgerät die bessere Wahl ist.

Dabei ist auch von Bedeutung, dass WIG-Schweißgeräte spürbar weniger Schweißrauch produzieren und der Schweißer somit weniger stark gesundheitlich belastet wird.

Freitag, 24. Februar 2012

Schweißgeräte in der Kunst

Am 21. Dezember 2011 ist ein Mann gestorben, der dem Schweißgeräte eine Bedeutung abseits seines praktischen Einsatzes gegeben hat. John Chamberlain war ein Meister darin mit Hilfe von Metallteilen und einem Schweißgerät dem abstrakten Expressionismus eine plastische Form zu geben. Er war der erste, der in Schrottteilen von Autos mehr erkannte und sie zu abstrakten Gebilden schweißte, denen man ihre Herkunft mitunter nur noch schwer ansehen konnte. Sie sind ein Zeugnis von der Schönheit, die in den groben einfachen Metallteilen verborgen liegt und im Kontrast steht zu der ursprünglichen einfachen Form. John Chamberlain hatte stets das Ziel gänzlich neue Objekte andersartige Objekte zu schaffen, es ist ihm sein Leben lang gelungen.

John Chamberlain starb in Alter von 84 Jahren. Er hatte ein erfülltes Leben und ein mit seinem Werk die Welt ein wenig erfüllt.
S, metal, 1959, in the Hirshhorn Museum and Sculpture Garden  Quelle: wikipedia.org


Dienstag, 31. Januar 2012

Das Schweissgeraet

Es ist immer wieder interessant, wie uns die Technik mitunter dazu zwingt Verhaltensweisen anzupassen. Ein solches Beispiel ist die Schreibweise Schweissgeraet. Natürlich wird Schweißgerät mit ß und ae geschrieben, dass wissen alle. Das Problem ist, dass lange Zeit für Domains lediglich das lateinische Alphabet zulässig war. Konkret zugelassen war nur der ASCII-Zeichensatz.

Damit hat es sich eingebürgert, dass der versierte Internetnutzer sich langsam daran gewöhnte www.stamos-schweissgeraete.de einzugeben. Es gab sogar Zeiten, in denen lediglich englischsprachige Tastaturen verbreitet waren und folglich die Möglichkeit der Eingabe von Umlauten gar nicht Bestand.

All dies hat sich theoretisch geändert. Seit Oktober 2010 sind Domains mit ß und Umlauten zuglassen. Theoretisch müsste also niemand mehr Schweißgerät mühsam als Schweissgeraet eintippen. Fakt ist jedoch, dass diesen Bruch offenbar lediglich einer geringen Zahl von Domain-Besitzern bekannt ist.

Folglich bleibt uns wohl auch weiterhin nichts anderes übrig, als Schweissgeraet zu schreiben, bis zu jenem fernen Tag, an dem die Nachricht durchgedrungen ist.

Bis dahin sollte man am besten weiter fleißig Sonderzeichen anders Schreiben üben:
Scheissgeraet, Schweissgeraet, Schweissgeraet, Schweissgeraet, Schweissgeraet, ….

Dienstag, 27. September 2011

Worauf man beim Kauf von Schweißhelmen achten sollte.

Schweißhelme gibt es in vielerlei Form und Preisklassen. Dabei ist es schwer sich als Laie durch den Dschungel der Angebote zu finden und herauszufinden, welche Eigenschaften wichtig sind. Wir wollen an dieser Stelle versuchen ein wenig dabei zu helfen.


Zunächst einmal gilt. Handschilde sind eher ein Produkt aus dem letzten Jahrhundert. Die Schweißarbeiten als funktionell einarmiger ausführen muss in der heutigen Zeit niemand mehr. Insofern gönnen Sie sich einen Schweißhelm.

Gleiches gilt für Schweißhelme ohne automatische Abdunkelung. Helme mit automatischer Abdunkelung verdunkeln sich sobald der Lichtbogen des Schweißgerätes aktiviert wird. Sie müssen also nicht als quasi Blinder den Schweißvorgang beginnen und den Helm im Vorhinein verdunkeln.

Der nächste wichtige Aspekt ist die Lichtempfindlichkeit und damit Reaktionsgeschwindigkeit der automatischen Abdunkelungsfunktion. Hier sind vor allem bei billigeren Schweißhelmen mitunter Exemplare dabei, die eher spät reagieren und so gerade bei häufigem Einsatz die Augen gefährden. Am besten ist eine regulierbare Lichtempfindlichkeit, durch die der Schweißhelm optimal angepasst werden kann.

Ebenfalls im Preis bemerkbar macht sich die Funktion des automatischen Wiederaufhellens. Um nach dem Schweißen nicht als Blinder dazustehen bietet sich diese Funktion an.

Der Schweißhelm sollte außerdem für die entsprechende Schweißart geeignet sein. Gerade beim MIG-Schweißen ist die Lichtbelastung auch bei geringen Stromstärken schon relativ hoch. Hochwertige Helme verfügen über verschiedene Stufen, die optimal auf verschiedene Schweißarten mit jeweiligen Amperzahlen angepasst sind.

Zu guter Letzt ist natürlich auch die Bequemlichkeit ein Faktor. Wer eher selten schweißt, kann an dieser Stelle durchaus sparen. Profis und Vielschweißer sollten hier auf Faktoren wie Gewicht, Polster und ähnliches achten, damit der Schweißhelm auf Dauer nicht zur Belastung wird und natürlich sollte die Größe des Schweißhelms verstellbar oder flexibel sein, für den Fall, dass man morgens mal wieder einen dicken Kopf hat.

Mittwoch, 7. September 2011

Plasmaschneiden im Detail

Wir hatten in einem Artikel in diesem Blog bereits kurz die Prozedur des Plasmaschneidens angerissen. Nun wollen wir das ganze etwas detaillierter und vor allem chemischer betrachten.

Beim Plasmaschneiden wird mittels einer Elektrode Gas ionisiert, indem es energetisch aufgeladen wird. Die Ionen die hierbei entstehen sind sehr reaktiv, gehen also schnell neue Verbindungen ein. Dies tun sie sobald sie den Rand des Strahlenerzeugungssystem erreich. Hier reagieren Sie mit der umgebenden Luft in einer hochgradig exothermen Reaktion. Die Temperaturen, die dadurch erreicht werden sind hoch genug um Metalle zu schmelzen.

Als Plasmagase Verwendung finden dabei die Gase Argon, Stickstoff, Wasserstoff, Sauerstoff und Luft.

Es ist möglich die Effizienz beim Plasmaschneiden zu erhöhen indem der Plasmaschneider über eine wassergekühlte Plasmadüse verfügt. Diese „schnürt“ das Plasmagas ein, sorgt also dafür, dass der Strahl wesentlich konzentriert und gezielter aus der Plasmadüse austritt. Die Energiedichte ist also maßgeblich höher mit wassergekühlter Düse und der Plasmastrahl trifft stark konzentriert mit Überschallgeschwindigkeit auf das Werkstück.

Eine noch wirksamere Effizienzsteigerung lässt sich mit der Wirbelgastechnologie erreichen. Man umgibt die Plasmaschneiderdüse mit einer sogenannten Wirbelkappe, die verschiedene Funktionen hat. Zum einen schützt sie die Elektrode vor hochspritzendem Material, zum anderen schnürt sie den Gasstrom ein. Dies geschieht, indem aus der Wirbelkappe Wirbelgas ausgegeben wird. Dieses umgibt das Plasmagas und schnürt es ein. Außerdem reagiert das Plasmagas nun ausschließlich mit dem Wirbelgas und nicht mit der umgebenden Luft. Dadurch werden Brandstellen vermieden, die durch Oxidation entstehen.

In der Gesamtheit betrachtet wird eine Energiebrücke zwischen Plasmaschneider und Werkstück aufgebaut. Wobei der Plasmaschneider die Anode und das Werkstück die Katode ist. Die Energiebrücke selbst besteht aus Plasmagas, das als sogenannter Plasmabogen Temperaturen von bis zu 30.000°c erreicht. Das Material wird daher extrem erhitzt, schmilzt und wird dann durch das nachströmende Plasmagas weggeblasen.

Das Plasmaschneiden hat sich als im Vergleich zu anderen Schneideverfahren hochgradig effizient und kostengünstig erwiesen. Da sich nahezu alle leitfähigen Materialien relativ schnell schneiden lassen. Eine alternative Technologien ist z. B. Wasserstrahlschneiden, dass allerdings vergleichsweise extrem langsam von statten geht und gerade bei dickerem Material durch die hohen Reibungskräfte eher geringe Schnittqualitäten erzielt. Eine weitere Alternative stellt das Laserstrahlschneiden dar. Dieses ist jedoch extrem kostenintensiv und folglich nur für sehr große Industriebetrieben interessant.

Daher hat sich Plasmaschneiden bisher als das am häufigsten verwendete Verfahren zum Trennen von Metallen durchgesetzt.